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Die Eifel und Preußen - sprechende Exponate

erstellt von Eva Hellweg zuletzt verändert: 28.04.2013 20:18
An zwei Beispielen wird im Folgenden aufgezeigt, welche historischen Hintergründe Fundstücke aufdecken können.

Preußisches Reservistenbild

Reservistenbilder dienen als Erinnerungsstück an die Laufbahn im preußischen Militär. Sie zeigen uns heute, welche Eifeler sich patriotisch zum Kriegsdienst zur Verfügung stellten, nachdem die Eifel auf dem Wiener Kongress Preußen zugesprochen worden war. Diese Bilder wurden zumeist offiziell angefertigt, teils sind sie aber auch, wie es bei denen im Kreismuseum der Fall ist, selbstgemacht. Für Preußen und ab 1871 somit auch für das deutsche Kaiserreich war es wichtig, als starker Militärstaat aufzutreten. Dies gelang jedoch erst mit den Heeresreformen 1807 bis 1814, nachdem Preußen im Vierten Koalitionskrieg gegen Frankreich unter Napoleon verloren hatte. Mit den Reformen begann der Anreiz für den „kleinen Mann“, beim Militär Karriere zu machen, da Dienstgrade nun nach Können und patriotischem Engagement und nicht mehr nach sozialem Status vergeben wurden. Außerdem wurden hierarchische Strukturen abgeschafft, damit das Heer im Krieg schneller reagieren konnte. Auch wenn die Eifel im preußischen Kernland als „Preußisch-Sibirien“ verschrien war, wurden hier dennoch neben der Rekrutierung auch Anstrengungen unternommen, die Eifel als Teil von Preußen geordnet zu verwalten. Dies wurde auch durch Versetzung von Beamten erreicht. Bereits seit 1813 herrschte in Preußen eine allgemeine Wehrpflicht, die patriotische Eifel diente dem Kaiserreich damit außerdem als Schutzgebiet vor dem „Erzfeind“ Frankreich.

 

Obelisk mit Bronzerelief Bismarcks

Dieses Exponat ist ein Trümmerstück, welches das Kreismuseum nach dem 2. Weltkrieg erhielt. Das Bronzerelief zeigt das Portrait von Otto von Bismarck, der seit 1871 Kanzler des neuen Kaiserreichs war. Das Relief war Bestandteil des 1900 vom Bitburger Kriegerverein errichteten Denkmals für die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges 1870/1871, der maßgeblich zur Reichsgründung führte, die auch eine preußische Eifel einschloss. Das Denkmal war feierlich zum Anlass der patriotischen Sedanfeier eingeweiht worden, ein für die preußische Armee sehr prestigeträchtiger Feiertag, mit dem an den Sieg über die Franzosen in Sedan erinnert wird. Dieser Krieg hatte für die Bitburger einen bitteren Beigeschmack, denn es war in der Region zu Nahrungsmittelknappheit gekommen, da man verpflichtet war, dem marschierenden Heer Verpflegung zu stellen. Bismarck ist dennoch für die patriotische Nationalbewegung in der Eifel von hoher Bedeutung, was auch anhand der Reservistenbilder festzustellen ist. Das Denkmal zeigte neben Bismarck auch den Kaiser Wilhelm II., Generalfeldmarschall Moltke und das Bitburger Stadtwappen, darunter sind Namen von Gefallenen eingraviert, die als Märtyrer gefeiert wurden.

Im Jahr 2000 beschloss der Bitburger Stadtrat, das Denkmal, das im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört worden war und später in Vergessenheit geriet, in seiner ursprünglichen Form wieder zu errichten. Heute soll das Denkmal an die Opfer und Schrecken des Krieges erinnern, der zur Reichseinigung führte.

Burkhard Kaufmann

Burkhard Kaufmann studierte Kunstgeschichte und klassische Archäologie, er ist seit 1996 Museumsleiter und arbeitet gemeinsam mit einigen Praktikanten. Seine Zielsetzung bei allen Ausstellungen ist es, „die Themen aus der Geschichte auf die Situation vor der Haustür herunter zu brechen.“

Museum

Das Bitburger Kreismuseum wurde 1929 eröffnet und versteht sich heute als modernes Heimatmuseum. Seit 1998 befindet es sich am heutigen Standort in der Trierer Straße, im Gebäude des Alten Gymnasiums. Es zeichnet sich besonders aus durch die vielen Sonderausstellungen mit regionalem Bezug. Das umfangreiche Angebot wird begleitet von pädagogischen Angeboten für Schulen, die das Museum häufig besuchen.

Beim nächsten Projekt geht es um den Eifeler Künstler Mathieu Molitor, für dessen Werke ab Mai ein eigener Raum im Kreismuseum eingerichtet wird.

Statement

Stefan Göbel:

Die Ausstellung wird durch die einzelnen Erläuterungen zu den ausgestellten Exponaten sehr interessant und beschreibt vor allem die Eifel mit sehr anschaulichen Hintergrundinformationen.

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