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Herausragende poetische Talente am St.-Willibrord-Gymnasium

erstellt von Karin Zimmer zuletzt verändert: 22.04.2017 12:26
Auch in diesem Jahr organisierten die Lesescouts unserer Schule wieder gemeinsam mit Frau Beyer-Bretz den schulinternen "Poetry-Slam" und den "Young Poets Wanted"-Wettbewerb.
Herausragende poetische Talente am St.-Willibrord-Gymnasium

Siegerinnen "Young Poets Wanted"

„Poetry Slam“ ist eine noch relativ neue, aus den USA stammende kreative Literaturform, die derzeit vor allem unter Jugendlichen an Popularität gewinnt und zu dichterischer Aktivität motiviert, wie es Literaturunterricht selten vermag.

Auf Facebook und YouTube sowie in Nachrichtenforen kursieren zurzeit die unterschiedlichsten Texte verschiedener regionaler und überregionaler Slams.

Am St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg führt die AG „Lesescouts“ nach mehreren Workshops mit dem bekannten Poetry Slammer und Literaturvermittler Dorian Steinhoff neben anderen Wettbewerben seit 2010 jährlich einen schulinternen Poetry Slam durch, der bemerkenswerte poetische Talente ans Licht bringt. Ideenreichtum, kritische Reflektion und dichterisches Können zeigten sich erneut bei den diesjährigen Vorträgen der poetischen, absurden, fantastischen oder realistischen lyrischen und epischen Texte im Musiksaal:

Die von einer Publikumsjury bestimmten Gewinner mit dem größten dichterischen Talent sind in diesem Jahr: Cate Donaldson aus der 6f, Zois Kakionis aus der MSS 13 und Hannah Fandel aus der MSS 12.

                              Herzlichen Glückwunsch!

Ein weiteres Highlight neben dem schulinternen „Poetry-Slam“ ist der jährlich von der AG „Lesescouts“ durchgeführte Wettbewerb „Young Poets Wanted“.

Bei diesem Wettbewerb  werden von Schülern eingereichte Texte anonym vorgelesen und prämiert. Auch in diesem Jahr zeigten sich herausragende poetische Talente in Gedichten und Geschichten.

Wir gratulieren den diesjährigen Siegern:

Cate Donaldson, 6f, Clara Schun, MSS 12 und Sophie Kasemir, 6f.

 

Hier drei Gewinnertexte:

The Tree who could Dance           

Deep in the forest where the 

       birds sing a song,

The animals, so happy, just

                  dance right along,

But a tree standing tall would

                  watch every day,

No one to talk to and nothing to play.

 

One day a bird flew down to

                  a branch

And said, “C’mon, don’t you want

                  to dance?”

So the bird took his hand,

                  the tree feeling so grand,

And they danced to the tunes

                  in the air.

 

A choir of birds,

A bear’s mighty growl,

The whistling winds,

And the hoots of an owl.

 

All the fun and the laughter

                  went on for some time,

And sadly, I’ve gotten towards the

                  end of this rhyme,

But please mark my words,

                  This is your very last chance.

Never forget the tree who could

                  dance!

(Cathron A. Donaldson 6f)

 

 

The Book Parade

 There are books about robbers

also known as crooks,

There are books about pirates with

big shiny hooks,

There are books about women

with their pretty looks,

There are many different types

of books.

 

Here come the classics,

famous and old,

then come the comics,

bright and bold,

After that come the non-fiction,

complex and true,

Next come the fairy tales,

No one says boo.

 

There are books about

restaurants with their good old cooks,

There are books about India,

with their fast tuk-tuks,

There are books about records,

people read in nooks,

There are many different types of books.

 

The autobiography is about me,

Here come the fiction folks are

happy to see,

There come the school books

nothing in them is wrong,

last come the poems,

just glad to have come along.

(by Cathron Donaldson 6f)

 

Schicksalsmörder (von Clara Schun)

Die Sonne war bereits untergegangen, als Selma sich durch das Gedränge der völlig entkräfteten Menschenmasse, eine schmale Treppe hinuntergehend den Weg bahnte. Immer wieder blitzten zwischen den Köpfen einzelner Personen schlammgrüne Kopfbedeckungen hervor. Oft blickte sie umher. Seit einer ganzen Weile schon, war ihre Mutter nicht mehr hinter ihr und sie war ganz auf sich alleine gestellt. Mit ununterbrochener Orientierungslosigkeit blickte sie hinter sich, während immer mehr nach unten geführt wurden und sie schier unweigerlich nach vorne drängten. Hoffend auf die führende Hand ihrer Mutter bemühte sie sich zurück zu gehen, doch es gab keinen Ausweg, nur den unüberwindbaren Zwang des Vordrangs, der ihr Herz immer höher schlagen ließ und sie schließlich in einen langen, doch gleichzeitig überaus schmalen weißen Gang führte. Kaum die Enge des Raumes registrierend fand sie sich am Rand der Gruppe, dicht vor der Wand des kleinen Gebäudes wieder. Es wurde immer lauter, als die grün gekleideten Männer anfingen die ersten Frauen weiter nach vorne zu schieben, damit auch ja genügend Leute in ,,den Schutz des warmen Hauses gelangen könnten", meinten sie jedenfalls. Selma erfasste ein kurzer Schock, als sie den harten Griff an ihrem , noch relativ dünnen, Oberarm spürte. Ein breitschultriger Mann zerrte sie in die vordere linke Ecke des Raumes, ohne dabei ein Wort zu verlieren. Sie fürchtete sich vor den uniformierten Unbekannten und hoffte nur noch bald wieder nach draußen in die Kälte zu gelangen, bot die Luft außerhalb bestimmt ein höheres Wohlbefinden, als dieser, nach Schweiß und Bittermandeln riechender, Gestank. Dicht neben ihr erkannte sie ein Schild, teilweise verdeckt durch die anderen Menschen, die sich dicht neben sie drängten. Selma überkam ein leichtes Schwindelgefühl und schloss für einen kurzen Moment ihre kleinen Augen, während sie ihren Kopf nach unten beugte. Nach ein paar Sekunden konnte sie die Augen wieder öffnen und starrte nun weiter zu Boden, da ihr die Menschenmenge Angst machte. Sie versuchte sich in Gedanken abzulenken, als sie ein rechteckiges weißes Stück Papier auf dem Boden entdeckte. Vergewissernd, dass es auch ja keiner der Männer bemerkte, hob sie es auf und erkannte auf der zuvor verdeckten Vorderseite eine Fotografie. Die graue Farbe war bereits etwas angegriffen, was wohl auch dem unreinen Boden zu Schulden war. Doch ließ sich problemlos eine dreiköpfige Familie auf dem Bild erkennen, die allein durch Selmas Fantasie in ihrem Kopf zu Leben begann: Ein fein gekleideter Herr, mit Fliege und Brille, eine Frau in hellen Tönen gekleidet und ein junges Mädchen, dessen Kleid mit Spitze verziert fast bis auf den Boden reichte. Die Mutter, entschied Selma, musste wohl in dem selben Alter sein, wie ihre und ähnelte, genauso wie auch sie selbst, ihrer Mutter sehr. Die hochgesteckten braunen Locken betonten ihr zierliches Gesicht, und die kleinen, des Alters zu verschuldeten, Falten auf der Stirn, konnten noch nicht einmal als Makel gelten, sondern verrieten den Wert ihrer Erfahrungen und Verdienste. Selma stellte sich vor, wer sie wohl war. Erst jetzt erkannte sie vereinzelt Notenblätter auf dem Fußboden liegen, direkt vor der Frau. Sie wandte ihren Blick kurz auf die Rückseite des Bildes, auf der sich mit Tinte ein geschriebener Name befand: Charlotte M. Charlotte war grade 12 Jahre alt und lebte zusammen mit ihrer Mutter und Ihrem Vater in einem kleinen Haus nahe des Ortes Chelmek. Selma kannte diese kleine Stadt nur durch Bekannte ihrer Mutter, selbst dort gewesen war sie doch noch nie. Charlotte jedoch gefiel ihr Wohnort sehr, nicht zuletzt wegen ihrem wundervollen Garten, den sie um kein Geld der Welt eintauschen würde. Gerne würde sie nach draußen spielen gehen, doch sie erwartete ihren Vater, der wie gewohnt um sieben Uhr abends von seiner Arbeit nach Hause kam. Er war Leiter eines kleinen Hotels, was sich direkt neben ihrem Haus befand. Im Sommer war sie gerne dort gewesen und hatte ihrem Vater geholfen, doch nun war es Winter und die Zimmer waren meistens nicht belegt und ihr Vater kümmerte sich eher um langweilige Dinge, wie Reparaturen oder Büroarbeit. Für diese Art von Arbeit ließ sich Charlotte nur ungern begeistern. Sie würde später lieber weiter Musik machen, wie ihre Mutter. Sie hatte bereits drei Schallplatten aufgenommen, damals in Warschau. Doch Charlotte war noch zu jung, um sich an die Zeit vor ihrem Umzug zu erinnern. Jeden Tag lauschte sie den sanften Tönen des Cellos, dass durch ihre Mutter begann dutzend Geschichten zu erzählen. Nachmittags jedoch durfte sie sich selbst am Cello üben. Es deprimierte sie jeden Tag aufs Neue, diesen warmen Klang noch nicht als solches spielen zu können. Doch genau das war ihr Wunsch, irgendwann genau solch tolle Geschichten erzählen zu können, wie ihre Mutter es durch das Cello perfektionierte. Und genau dieser Traum war es, der sie immer weiter vorantrieb: Etwas zu erreichen im Leben und sich mit der Musik zu verbinden, zu einem Träger sämtlicher Emotionen, die die Menschen glücklich machen und gleichzeitig zum Weinen bringen. Nach dem Unterricht ging Charlotte des Öfteren ins Wohnzimmer, um sich wieder, doch dieses Mal durch Schallplatten, von der Musik ihrer Mutter ins Träumen versetzen zu lassen. Eine dieser Platten ließ sie bereits einmal laufen, als auch ein Fotograph zu ihnen nach Hause kam, um ein aktuelles Familienfoto zu machen. Ihm gefiel die Musik auch sehr, vorauf Charlotte ihm mit Stolz das Cover der Platte zeigte. In roter Schrift stand dort der Name: Selma M. Selma wurde von den Stößen eines Ellbogens an ihren Bauch schnell aus ihrer Fantasie gezerrt. Verwunderlich, dass alle sich begannen auszuziehen, dachte sie. Noch kaum ihre Verwunderung registrierend wurden zwei uniformierte Männer auf sie aufmerksam. Sie mussten noch nicht einmal etwas sagen, schon stand auch Selma ohne Kleidung in einer nichts ahnenden Masse. Noch kurz wollte sie auf die Fotografie schauen, doch die Menschen setzend sich schlagartig in Bewegung. Sie musste dem Drang der Masse folgen und kaum hatte sie sich versehen, da fiel ihr die Fotografie aus der Hand. Nun war es also wieder nur ein Bild, was auf dem Boden verweilend, wartet auf den nächsten Finder. Doch Selmas Schicksal ist und bleibt zerrissen auf ewig ein wandelnder Traum, zunichte gemacht wie rund 6,3 Millionen weitere individuelle Momentaufnahmen auch. Unumgänglich gefangen in der Fantasie des Finders, werden wir die ausradierten Bilder niemals zu Gesicht bekommen, wir können nur helfen neugeborene Träume zu schützen, auf dass wir keine einzige Ablichtung des Lebens mehr verlieren.

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