Wir als Weltbürger
Die Worte des bekannten Aufklärers Immanuel Kant scheinen auf den ersten Blick überschwänglich, aber bei genauerer Betrachtung nicht unwahr. Die Geographie globalisiert das menschliche Denken und schafft internationale Vernetzungen. Sie ermöglicht den Einblick in fremde Kulturen, Wirtschaften und politische Systeme. Gerade in der heutigen Zeit, wo Firmen ihre Mitarbeiter nach Singapur oder in die USA entsenden, um dort die Produkte der eigenen Produktion vorzustellen, Schüler nach dem Abitur einfach mal ein Jahr über den australischen Kontinent streifen und andere wiederum in den Westen Kanadas reisen, um dort in British Columbia oder entlang des Yukon-River ein wenig dem stressigen Berufsalltag zu entfliehen, ist die Auseinandersetzung mit anderen Völkern, Nationen und Naturlandschaften von besonderer Bedeutung, liegen die doch einst so entfernten Paradiese aufgrund neuer Transportwege und -mittel quasi „vor der Haustür“. So wird das Leben eines Menschen auf dem Planeten Erde in verschiedenen Bereichen durch vielfältige geographische und geowissenschaftliche Phänomene geprägt, darunter Globalisierung, Klimawandel, Naturgewalten und Migration.
Der spezielle Beitrag des Faches Geographie zur Welterschließung liegt in der Analyse der Korrelation von Gesellschaft und Natur in unterschiedlichen nationalen und internationalen Räumen. Das Schulfach Geographie, welches sich im Zentrum mit der Kategorie „Raum“ beschäftigt und zum anderen natur- und gesellschaftswissenschaftliches Wissen verbindet, kann somit als Brückenfach betrachtet werden.
Die geographische Grundbildung ist ein wesentlicher Teil der Allgemeinbildung. Mit ihren Zielen, Inhalten und Methoden schafft sie Grundlagen für anschlussfähiges berufsbezogenes Lernen in diversen Berufsfeldern wie zum Beispiel Tourismus, Planung und Umweltschutz (vgl. Deutsche Gesellschaft für Geographie 2012: 7).