"Benimm ist in" – Bewerbungstraining für 10te Klassen
Knigge war einmal? Mitnichten! Zwar sind die Benimm-Regeln heute weniger starr, als beispielsweise in den 50er und 60er Jahren, doch wer flexibel angemessen auf seine Partner im Berufsleben reagieren möchte, sollte dazu gewisse Grundregeln der Höflichkeit um so sicherer beherrschen. Manche Verhaltensregeln sind sogar anspruchsvoller geworden - die Gründe dafür liegen beispielsweise in der gestiegenen sozialen und kulturellen Mobilität.
Personal-Trainerin Heike Holz, deren Trainingstage mit den Schülerinnen und Schülern unseres Gymnasiums von der Union-Stiftung ermöglicht werden, weist in ihrer Einführung zum Beispiel darauf hin, dass die Bedeutung des ersten Eindrucks nach wie vor unbestritten ist. Hinzu kommt der Anspruch, die Situation richtig einzuschätzen, z.B. in der Wahl der Kleidung. Auch heute kann sich niemand davon freisprechen, vom Äußeren auf Charaktereigenschaften zu schließen. Selbst, wenn dieser Eindruck sich bei genauerem Hinsehen als nicht zutreffend erweisen sollte - in einer Bewerbungssituation bleibt selten die Zeit für dieses nähere Kennenlernen.
So eingestimmt, machen die Schülerinnen und Schüler sich gerne daran, aus Katalogen ihr persönliches Bewerbungsoutfit zuzulegen, mit dem sie sich dann in der nächsten Runde am Empfang "ihres" Unternehmens vorstellen. Eine leichte Übung - denken viele - und dennoch können bei den Rollenspielen am Empfang und bei der Ankunft im Büro des Personalverantwortlichen zahlreiche Stolpersteine ausgemacht werden. Wer gibt zuerst die Hand? Darf ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr sein Handy anlassen? Darf der Bewerber sich nach Aufforderung setzen, wenn der potenzielle Vorgesetzte selbst noch nicht Platz genommen hat? Dies sind häufig einige der diskutierten Fragen.
Gerade die Rollenspiele klären nicht nur viele Fragen, sondern geben den Schülerinnen und Schülern darüber hinaus Rückmeldungen zu ihrem eigenen Verhalten, ihren Stärken und den Persönlichkeitsbereichen, die sie noch trainieren können. Da die Klassenleitungen die Veranstaltungen begleiten, können Letztere dann im Unterricht weiter vertieft werden.